Keine Genehmigung für den Hafen

Unser erstes Ziel sollte der Hafen sein. Gemeinsam mit 5 togoischen Studierenden machten wir uns in dem kleinen Bus auf den Weg. Als wir wieder anhielten sahen auf den ersten Blick einen Fetisch-Markt. Irgendwie alles andere als ein Hafen. Um diesen jedoch zu Besuchen, hätten wir eine Genehmigung gebraucht. Die gab es aber leider nicht. Da es in Togo in den letzten Monaten vermehrt zu politischen Demonstrationen gekommen ist, wird zur Vorsorge und aus Angst vor Terror für Besuche häufig eine Genehmigung gefordert. 

Nun waren wir also da, auf einem Fetisch-Markt. Unser Koordinator Christoph organisierte für uns spontan eine Führung über den Markt und eine Fotoerlaubniss. Ein Besuch des Marktes kostet 3000 CAF. 
Als erstes sahen wir Köpfe verschiedenster Tiere mit Haut und Fell - einige nannten es beeindruckend, anderen verschlug der Blick auf einen Hundekopf mit heraushängender Zunge die Sprache. Und so starteten wir in einen interessanten, aber auch ein wenig verstörenden Vormittag auf einem Markt aus einer anderen Welt. 
Ein paar allgemeine Informationen zu dem Gesehenen: Man sieht vorwiegend tote Tiere aller Art; mal nur ein Kopf, eine Kralle oder ein Horn, aber auch einen ganzen ausgeweideten Körper. Außerdem sind Holzschnitzereien, wie Masken, Tiere oder afrikanische Frauen und Männer zu sehen. Laut Aussage des Marktführers sind fast alle Tiere dem natürlichen Tot zum Opfer gefallen. Wir haben aber auch lebende Vögel am Strick sowie Schildkröten, Ratten und Geckos gesehen. 
Zum Abschluss sind wir in zwei Gruppen in kleine Hütten gegangen, wo uns ein Priester verschiedene Fetisch-Objekte für Rituale näher gebracht hat. Zuvor wurde jeder von uns "gesegnet". Uns und unserer Familie wurde Glück gewünscht. Es gab Objekte für eine gute und sichere Reise, Ebenholz für die Stärkung des Gedächtnisses, ein Liebesholz und eine Kette mit 41 Kräutern für einen guten Job und gegen Vergiftung. In einem weiteren Ritual wurde ein ausgewähltes Fetisch-Objekt auf einen bestimmten Namen geprägt. Was man kaufen möchte, wurde in eine Schüssel gelegt. Beispielsweise gab es einen Schildkrötenpanzer als Schüssel. 

 

Nach einem Zwischenstopp am Meer ging es zum Mittagessen wieder zurück in das altbekannte Restaurant. Am Nachmittag bastelten wir gemeinsam mit den Studierenden aus Togo Taschen. Anlässlich des Weltfrauentages am 8.3.  begannen wir mit den Handtaschen für die Frauen. Die für die Männer folgen am nächsten Tag. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ist interessant zu sehen, aus welch einfachen Materialien man schöne Accessoires herstellten kann.

Nach dem Abendbrot ging es noch zu einem kleinen Jazzkonzert an einen Strand etwas außerhalb von Lomé. Mit Liveband und einem erfrischenden Getränk konnten wir den Tag entspannt ausklingen lassen.